Diabetes mellitus: Herausforderungen, Vielfalt und psychische Aspekte der Erkrankung 

Für Menschen mit Diabetes ist es keine Besonderheit, dass diese Form der Erkrankung von täglich neuen Herausforderungen an sich und das jeweilige Umfeld geprägt ist. Ein Patentrezept, wie der Umgang mit der Erkrankung zu bewältigen ist, gibt es nicht. Diabetes mellitus ist eine Erkrankung, die in verschiedenen Formen vorkommt und die sich durch individuelle Faktoren in sehr unterschiedlichste Richtungen entwickeln kann. Dabei spielen, neben dem Umfeld und der persönlichen Einstellung zur Erkrankung, auch die Entwicklung Psyche der Betroffenen eine wesentliche Rolle. Nicht wenige Menschen mit Diabetes werden im Verlauf Ihres Lebens mit psychisch belastenden Gedanken und Gefühlen konfrontiert. Studien belegen mittlerweile deutlich, dass Diabetes nicht nur weltweit, sondern auch in Deutschland eine häufig vorkommende Stoffwechselerkrankung darstellt. Hochrechnungen gehen sogar von einem weiteren Anstieg der Diabeteserkrankungen aus. Dieser Beitrag soll zu den Themen: Krankheitshäufigkeiten, Diabetes-Typen, Diabetes und Psyche sehr kompakte Informationen vermitteln, die möglicherweise zur Vertiefung der Themenbereiche einladen.

1. Diabetes mellitus in Deutschland: Aktuelle Zahlen und zukünftige Prognosen

Aktuelle Studien zeigen, dass Deutschland in einem internationalen Ländervergleich in der Altersgruppe der 20- bis 79-Jährigen den 15. Platz in Bezug auf die Häufigkeit von Diabetes (Typ 1 und Typ 2) belegt. Dies liegt weit hinter erstplatzierten Ländern wie Belgien, Norwegen und Irland (Diabetes – Prävalenz nach Ländern weltweit 2021 | Statista ). Im Jahr 2015 hatten in Deutschland 7 Millionen Menschen dokumentierten Typ-2-Diabetes, während 375.000 Erwachsene, Jugendliche und Kinder an Typ-1-Diabetes litten (RKI – Themenschwerpunkt Diabetes mellitus).

Angesichts der stetig steigenden Krankheitshäufigkeit geht das Robert-Koch-Institut (RKI) davon aus, dass im Jahr 2022 voraussichtlich 8,7 Millionen Menschen an Typ-2-Diabetes leiden werden. Hinzu kommt eine Dunkelziffer von mindestens 2 Millionen Betroffenen. Basierend auf diesen Erkenntnissen wird ein weiterer Anstieg der Diabeteserkrankungen erwartet. Im Rahmen von Hochrechnungen hat das RKI errechnet, dass insgesamt mit etwa 442.000 neuen Fällen von bekanntem Diabetes pro Jahr gerechnet werden kann (Journal of Health Monitoring | 3/2017 | Prävalenz, Inzidenz und Mortalität von Diabetes mellitus (rki.de)).

2. Diabetes verstehen: Eine Erkrankung in unterschiedlichsten Formen

Die Diagnose „Diabetes mellitus“ ist bestätigt, aber was bedeutet das nun für jemanden, der sich mit dieser lebenslangen Erkrankung auseinandersetzen und diese Tatsache akzeptieren muss?

Grundsätzlich ist bei Diabetes der Glukosestoffwechsel auf vielfältige Weise gestört, abhängig vom jeweiligen Diabetes-Typen:

Typ-1-Diabetes tritt hauptsächlich bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf und entsteht durch autoimmun bedingte Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen. Dadurch wird kein körpereigenes Insulin mehr produziert, und Insulin muss lebenslang verabreicht werden. Diese Form von Diabetes entwickelt sich oft rasch und kann den Betroffenen plötzlich treffen. Anfängliche Symptome zeigen sich typischerweise durch vermehrten Harndrang (Diabetes insipidus) und anhaltendes Durstgefühl.

Beim Erwachsen überwiegt der Typ-2-Diabetes, oft auch als „Altersdiabetes“ bezeichnet. In dieser Form erschöpfen sich die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse, wodurch dem Körper Insulin nicht mehr ausreichend zur Verfügung steht. Die Krankheit entwickelt sich meist allmählich und anfangs ohne deutliche Symptome, was das Risiko für Folgeerkrankungen erhöht. Verhaltensänderungen wie Gewichtsreduktion, Ernährungsumstellung und körperliche Aktivität können den Therapieverlauf positiv beeinflussen.

Bei Frauen kann außerdem Schwangerschaftsdiabetes auftreten, der sich in allerdings häufig nach der Schwangerschaft zurückbildet. Dennoch bleibt das Risiko für die spätere Entwicklung von Typ-2-Diabetes erhöht.

3. Diabetes und die Psyche – neue Lebensorientierung erarbeiten

Die psychische Gesundheit spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der diabetischen Stoffwechseleinstellung und langfristigen Prognose von Folgeerkrankungen. 

Menschen, ob jung oder alt, die an Diabetes leiden, werden oft mit psychisch belastenden Gedanken und Gefühlen in Bezug auf ihre Krankheit konfrontiert. Diese können sogar dazu führen, dass eine erfolgreiche Diabetestherapie erheblich erschwert wird und das Risiko von diabetischen Folgeerkrankungen steigt. Häufig liegen folgende psychische Belastungsfaktoren zugrunde, die zu Lebenskrisen und großer Unsicherheit führen können:

  • Mangelnde Krankheitseinsicht 
  • Gefühl der Überforderung 
  • Ängste vor Folgeerkrankungen und Langzeitfolgen
  • Sorgen bezüglich Insulintherapie und Unterzuckerungen 
  • Depressive Symptome als Folge der Diabeteserkrankung 

Um diese belastenden Emotionen und Gedanken zu erkennen und anzugehen, ist es wichtig, dass Personen mit psychischen und körperlichen Symptomen frühzeitig professionelle medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Diese Hilfe findet sich in der Regel bei den Mitgliedern ihres Diabetes-Behandlungsteams oder im psychotherapeutischen Kontext.

Fazit

Insgesamt verdeutlichen die vorliegenden Informationen die komplexe Natur von Diabetes mellitus. Die Erkrankung manifestiert sich in verschiedenen Typen, die jeweils unterschiedliche Auswirkungen und Therapieansätze erfordern. Die steigende Prävalenz von Diabetes in Deutschland ist besorgniserregend und unterstreicht die Notwendigkeit einer umfassenden Aufklärung, Prävention und medizinischen und therapeutischen Betreuung.

Besonders im Blickpunkt steht dabei die psychische Gesundheit der Betroffenen. Diabetes bringt nicht nur physische, sondern auch psychische Belastungen mit sich. Die Herausforderungen reichen von der Bewältigung der Krankheitseinsicht über den Umgang mit Ängsten bis hin zur Akzeptanz von Therapieformen wie der Insulintherapie. Die Wechselwirkung zwischen körperlichem und psychischem Wohlbefinden ist evident und verdeutlicht die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes in der Behandlung.

Angesichts dieser komplexen Zusammenhänge ist eine frühzeitige professionelle Unterstützung von großer Bedeutung. Die enge Zusammenarbeit mit dem Diabetes-Behandlungsteam sowie der mögliche Einsatz psychotherapeutischer Ansätze können dazu beitragen, die psychischen Belastungen zu bewältigen und den langfristigen Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Insgesamt bleibt die Informationsvermittlung über Diabetes, sowohl in Bezug auf die Krankheit selbst als auch auf die damit verbundenen psychischen Aspekte, ein essenzieller Schritt, um Betroffenen und der Gesellschaft ein besseres Verständnis für diese herausfordernde Erkrankung zu vermitteln.

Weiterführende Fragen?

Mit meinem Therapie- und Coachingverfahren helfe ich Menschen mit Diabetes, deren psychisch belastenden und krankmachenden Gedanken und Gefühle in Bezug auf die Krankheit, in gesunde emotionale Reaktionen und gesundheitsförderliche Verhaltensweisen zu überführen.

Hinterlassen Sie mir Ihre Kontaktdaten hier und ich werde Sie kontaktieren, um mit Ihnen ein 15-minütiges kostenfreies Kennenlerngespräch zu vereinbaren.

PSYCHOTHERAPIE & COACHING

Schwerpunktpraxis für Menschen mit Diabetes

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